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Untersuchungen



Jedes zu untersuchende Objekt und jeder Schadenfall sind unterschiedlich. Daher kann es kein allgemein gültiges Untersuchungsschema geben, das stereotyp abgearbeitet wird. Um je nach Aufgabenstellung zu verlässlichen Untersuchungsergebnissen zu kommen, sind fallspezifische Probenahme- strategien zu entwickeln. Welche Untersuchungen bei vermuteten oder vorhandenen Schimmelpilzbelastungen vielfach durchgeführt werden, stelle ich im Folgenden dar. Dabei sind oftmals Kombinationen der Untersuchungsmethoden sinnvoll.



Luftkeimmessungen

Luftkeimmessung in einem Seminarraum

Luftkeimmessungen werden zur Bestimmung luftgetragener Schimmelpilze durchgeführt. Sie sind insbesondere dann sinnvoll, wenn noch unklar ist, ob ein Innenraumschaden vorliegt, wenn eine generelle Untersuchung der Luftbelastung erforderlich ist oder zur Erfolgskontrolle nach Sanierungen. Bei dem so genannten Impaktionsverfahren werden die Schimmelpilze durch den Einsatz eines Sammelgerätes auf Nährmedienplatten abgeschieden. Die Nährmedien werden anschließend in einem Fachlabor aufbereitet und untersucht. Die Messungen werden in den zu untersuchenden Räumen und zusätzlich im Außenbereich durchgeführt. So können Artenspektrum und Konzentrationen innen und außen verglichen und die Wahrscheinlichkeit einer Innenraumquelle eingeschätzt werden. Für Luftkeimuntersuchungen in Anlehnung an die Maßgaben des VDI verwende ich den Impaktor MBASS30 der Firma Holbach.

Luftkeimmessung in eine Ständerwand

Luftkeimmessungen können auch sinnvoll in geschlossenen Hohlräumen wie Ständerwänden, Vorsatzschalen, abgehängten Decke uvm. durchgeführt werden. So kann oftmals mit nur geringen Zerstörungen ermittelt werden, ob in dem Hohlraum ein Schimmelpilzschaden vorliegt und ob weitere Eingriffe erforderlich sind. Fallweise kann damit der aufwendige Rückbau von Leichtbauwänden und Bekleidungen vermieden werden.



Materialuntersuchungen

Zur Untersuchung entnommenes Estrichmaterial

Bauteile, Baustoffschichten und Oberflächen- beläge können durch zerstörende Entnahme einer Materialprobe untersucht werden. Die Untersuchung dient der Befallsbestätigung, der Ermittlung der Schimmelpilzarten sowie der Bestimmung der Schimmelpilzkonzentration im Material. Die Probenahme ist möglichst schonend durchzuführen, so dass eine Sporenaufwirbelung vermieden bzw. gering gehalten wird.

Kernbohrung im Estrich

Tapetenproben beispielsweise können ohne Aufwand genommen werden. Zur Probenahme in größeren Bauteiltiefen, z.B. im schwim menden Estrich, sind etwas aufwendigere handwerkliche Leistungen wie das Anlagen von Kernbohrungen erforderlich. Die Rand- bedingungen der Probenahme werden dokumentiert. Die Materialproben werden den Entnahmestellen zugeordnet, verpackt und an ein Fachlabor zu weiteren Untersuchung gesandt.



Oberflächenproben

Abklatschprobe auf einer Wandoberfläche

Nicht zerstörende Probenahmen von Oberflächen der Bauteile oder Gegenstände sind durch Abklatsch auf Nährmedien, Abstrich oder Folienkontakte möglich. Welche Art der Probenahme angewandt wird, hängt von den örtlichen Gegebenheiten und der Aufgabenstellung ab. Die Übertragungsmedien werden wiederum in ein Fachlabor gesandt und dort mikroskopisch oder kultivierend untersucht. Oberflächenproben eignen sich auch als Ergänzung zu Luftkeimmessungen für die Untersuchung noch nicht bestätigten Befalls oder zur Sanierungskontrolle.



Weitere Untersuchungsverfahren

Weitere Untersuchungsverfahren sind die MVOC-Messung (Messung der flüchtigen organischen Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen) und die Probenahme aus Hausstaub. Diese Verfahren sind in der Fachwelt umstritten und werden eher selten durchgeführt, sollen hier aber dennoch erwähnt werden.

Der Einsatz von Schimmelpilzspürhunden kann fallweise sinnvoll sein, ist jedoch relativ kostenintensiv. Über einen möglichen Einsatz sollte erst nach genauerer Kenntnis der örtlichen und fallspezifischen Randbedingungen entschieden werden.



Ungeeignete Verfahren

Die Untersuchung von Schimmelpilzbelastungen durch Sedimentation auf frei käufliche Nährmedienplatten, die einfach im Raum platziert werden, ist nicht empfehlenswert, da sie keine verwertbaren Ergebnisse liefert. Vielfach führen solche Sammelversuche zu Verwirrung, da die optisch erkennbaren Ergebnisse laienhaft missgedeutet werden.

Käufliche Selbsttests sind ebenfalls keine Alternative zur fachgerechten Probenahme und Untersuchung zu Schimmelpilzbelastungen.

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Schimmelpilze Schadenursachen